An den
Oberbürgermeister der Stadt Neumünster
Herrn Dr. Olaf Tauras
und den
Geschäftsführer der Holstenhallen Neumünster
Herrn Dirk Iwersen
Kiel, 5. Oktober 2020
Sehr geehrter Herr Dr. Tauras, sehr geehrter Herr Iwersen,
die Unterstützer*innen der Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus“ Schleswig-Holstein haben mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen, dass die Holstenhallen in Neumünster – ein Veranstaltungsort in kommunaler Hand – für einen Parteitag der völkisch-nationalistischen, rassistischen und antifeministischen Partei AfD zur Verfügung gestellt werden sollen.
Wir bitten Sie, diese Entscheidung zu überdenken und rückgängig zu machen.
Die Parteiführung der AfD ist mit FaschistInnen durchsetzt, und die ganze Partei nimmt immer mehr den Charakter einer faschistischen Organisation an. Sie ist durch ihre Propaganda und die Taten ihrer Mitglieder und Anhänger*innen mitverantwortlich für Gewalttaten und Morde an politischen Gegnern, Frauen, Geflüchteten, Migrant*innen und anderen Menschen, die sie als minderwertig ansehen.
Dieser Partei dürfen Demokrat*innen nirgendwo Raum geben. Schon gar keine Räume, die sich in öffentlicher Verwaltung befinden. Es geht hier nicht um Meinungsfreiheit.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Von dieser Erkenntnis lassen wir uns bei den Aktionen im Rahmen unserer Kampagne leiten. Deshalb werden wir dem Parteitag der AfD, falls er stattfinden sollte, in solidarischer Verbundenheit mit den Antifaschist*innen in Neumünster auch vor Ort entgegentreten und hoffen auf eine machtvolle Demonstration des antifaschistischen und antirassistischen Widerstands.
Wir würden uns allerdings freuen, wenn Sie durch die Sperrung der Holstenhallen für Nazis und RassistInnen diese Demonstration an diesem Tag überflüssig machten.
Mit der Bitte um eine baldige Antwort und freundlichen Grüßen für die Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus“ Schleswig-Holstein